All diese Substile werden im Kali Silat (KSE) zu einem vollständigen und effektiven Kampf- und Selbstverteidigungssystem vereint.
Solo / Double Baston (Stockkampf)
Gerade der Stockkampf ist zum „Markenzeichen“ Philippinischer Kampfkunst geworden und hat enorm zu deren weltweiten Verbreitung und Popularität beigetragen. Das Training mit Stöcken, einzeln oder doppelt, ist ein fester Bestandteil Philippinischer Kampfkunst. Das Stocktraining in den Philippinischen Kampfkünsten wird verstärkt mit sogenannten "Drills" (hohe Widerholungszahl von festgelegten Technikabfolgen mit einem Partner - auch „Sinawali“ genannt) trainiert. Hierdurch werden ohne Verletzungsrisiko hohe Präzision und festgelegte Bewegungsabläufe gefördert. Durch das Training wird geschult jeden Schlag korrekt auszuholen, den Stock richtig zu beschleunigen und präzise zu treffen. So wird Timing, Schnelligkeit, Ausdauer, Koordination und peripheres Sehen in einer fortlaufenden Übungsform, in der bis zu 250 – 300 Schläge pro Minute erreicht werden können, geschult. Viele Techniken und Prinzipien des Stockkampfes werden auch auf die waffenlosen Anwendungen übertragen. Hier wird eine natürliche Verbindung zwischen den einzelnen Elementen der Philippischen Kampfkünste sichtbar. Dieser begegnet man beim Übergang in waffenlose Anwendungen oder auch von Kadena in einzelne Waffenanwendungen sowie zwischen den einzelnen Waffenbereichen. Hierdurch können optimal Synergieeffekte genutzt werden.
Daga (Messer)
Messer Training zeichnet sich durch komplexe Bewegungsabläufe aus und verbessert gleichermaßen Koordination und Schnelligkeit der Übenden. Viele der den Messertechniken zu Grunde liegenden Prinzipien werden auch in anderen Waffenbereichen sowie beim Kadena de Mano wieder aufgegriffen. Das Messer bietet ein hervorragendes methodisches Hilfsmittel und obwohl im Training ausschließlich Trainingsmesser (also keine scharfe Messer) verwendet werden, verlangt es eine hohe Konzentration und Aufmerksamkeit des Ausübenden.
Espada y daga
Fortgeschrittene Schüler lernen hier den Umgang mit einer langen und einer kurzen Waffe. Im Training handelt es sich um ein Messer und einen Stock oder ein Messer und ein Schwert.
Kadena de Mano / Waffenlos
Im Kadena de Mano erlernt der Übende die Selbstverteidigung ohne Waffen und ohne Schutzausrüstung. Die Prinzipien des waffenlosen Bereiches sind zu einem großen Anteil aus dem Waffentraining abgeleitet. Auch hier wird verstärkt in Drillform trainiert, um die Präzision, Schnelligkeit und Koordination zu verbessern. Zudem wird durch sogenantes "Trapping" versucht, die Extremitäten des Gegners kurzzeitig zu immobilisieren um selbst entscheidende Treffer anzubringen.
Panantukan / Philippinisches "dirty" Boxing
Das Panantukan Training weicht vom westlichen Boxen insofern ab, da hier auch Armtechniken mit Ellenbogen und Handknöcheln sowie das Ziehen und Drücken des Gegners erlaubt sind. Des Weiteren findet man im Panantukan auch Beintechniken wie Fußfeger, Knietechniken und Übergänge in das Wrestling. Panantukan ist kein Wettkampfsport und somit auch an keine Regeln gebunden. Das Panantukan Training im Kali Sikaran ist aufgrund des strukturierten Trainingskonzepts leicht erlernbar und birgt kaum Verletzungsrisiko. Im Vordergrund steht das Konditionstraining mit Pratzen, Boxsäcken und Sparring Übungen.
Sikaran / Philippinisches Kickboxen
Das Sikaran Training beinhaltet Elemente des Philippinischen Kickboxens, dem Thai Boxen und dem Savate (französisches Boxen). Die Integration unterschiedlicher Stile resultiert in einem reichen technischen Repertoire. Der Übende trainiert verschiedene Distanzen einzuschätzen und sich im Kampf so zu bewegen, dass er den Gegner trifft ohne selbst getroffen zu werden. Tritte können auf unterschiedliche Weise, zum Beispiel mit Spann, Fußspitze, Fußsohle, Schienbein oder mit dem Knie, ausgeführt werden.
Das Sikaran vollendet die Verbindung der Beintechniken mit dem Panantukan.
Dumog / Philippinische Ringen
Dumog bezeichnet das Philippinische Ringen. Hier wird zum einen in den Bodenkampf und zum anderen in den Standkampf unterschieden. Das Dumog zeichnet sich durch vielfältige Hebel, Würfen, Takedowns, Halte bzw. Würgegriffe die sowohl mit, als auch ohne Waffen ausgeführt werden. Das Dumog unterliegt keinem Regelwerk, insofern werden auch Ellenbogentechniken, Fingerstiche, Headbuts etc. eingesetzt, also alles was jemand in einem Kampf ums Überleben abrufen kann.
Muay Boran
Die traditionelle waffenlose thailändische Kampfkunst, aus der sich das moderne, wettkampforientierte Thaiboxen entwickelt hat. Der Fokus im Muay Boran liegt auf der Selbstverteidigung. Es kommen Fäuste, Füße, Schienbeine, Ellenbogen, Knie und Kopf zum Einsatz.
Silat Beladiri
Silat steht für indonesische Kampfkunst, Beladiri bedeutet übersetzt Selbstverteidigung. Hier werden destruktive Nahkampftechniken geschult.
Elemente des Pencak Silat
Im Kali Sillat wird neben dem Silat Kuntaw (Philippinische Pencak Silat), auch Elemente des Bukti Negara, Tapac Suci, Chimande etc. gelehrt.